Göteborg - Das Tor Skandinaviens

Schwedenreise - Göteborg - Das Tor Skandinaviens


Abstract:
Göteborg, die routiniert urbane Eleganz der Westküste Schwedens und damit das Tor Skandinaviens. Überwältigende Tiefblicke vom Göteborgsutkiken. Kulturelle Hochgenüsse in Göteborgs Operan oder am Gustav Adolfs Torg erleben. Natur pur auf den Schären (södra Skärgård)!


Virtueller Rundgang (v5):
Göteborg - Das Tor Skandinaviens (Google Earth)


Bildergalerie (v2):
“Göteborg - Das Tor Skandinaviens” at schwedenreise.mu21.de (Rev. 2.0)


Sehenswürdigkeiten (Rundgänge durch die Stadt):
Innenstadt: Göteborgsutkiken, Gullbergskajen, Göta Älv, Packhuskajen, Göteborgs Operan, Maritima Center, Kronhuset, Gustav Adolfs Torg, Ostindiska Huset, Christina Kyrka, Drottning Kristinas Slott, Göteborgs Saluhallen, Avenyn, Rosenlundskanalen, Trädgårdsföreningens Park, Inom Vallgraven, Järntorget

Södra Skärgården: Saltholmen, Inseln Brännö, Donsö, Köpstadsö, Asperö und Styrsö

“Göteborg - Das Tor Skandinaviens (Sehenswürdigkeiten (Rundgänge durch die Stadt))” at google.maps


Anfahrtsroute:
Jönköping - Göteborg (~150 km)
“Göteborg - Das Tor Skandinaviens (Anfahrtsroute)” at google.maps


Beschreibung:
Göteborg - Das Tor Skandinaviens 09/2002

Göteborg ist mit 490.000 Einwohnern nach Stockholm die zweitgrößte Stadt Schwedens, liegt im Mündungsgebiet des Flusses Göta Älv in den Kattegat und weißt im Vergleich zu Stockholm einen ganzjährig eisfreien Hafen auf. Dies begünstigt neben dem größten industriell genutzten Hafen der Schwerindustrie Skandinaviens auch die ganzjährigen Fährverbindungen nach Dänemark, Norwegen, Großbritannien und Deutschland. Die Route Frederikshavn - Göteborg bedient die Reederei Stena Line, die größte Fährschiffreederei der Welt mit Sitz in Göteborg, mit den derzeit größten Fährschiffen der Welt (5500 Lademeter - diese entsprechen ca. 400 LKW).

Nachdem Göteborg (nicht nur) im September 2002 zu meinem Tor Skandinaviens wurde (Ein- und Ausschiffung), mussten wir uns natürlich auch für diese Stadt ausreichend viel Zeit nehmen. Den Termin für die Stadtbesichtigung legten wir praktischer Weise auf die Tage unmittelbar vor meiner Abreise. Hierzu haben wir uns für zwei Nächte im Ibis Hotel am Gullbergskajen eingemietet (ein umgebautes Schiff in zentralster Innenstadt- / Hafen- Lage). Vis-à-vis konnten wir somit mir unserem Stadtrundgang starten indem wir uns einen Überblick über die Stadt verschafften:

Mit dem Aufzug fuhren wir auf eine gläserne Aussichtsplattform in 86 Meter Höhe (selbst in den Fußboden sind dort einige Glasfließen eingelassen) - den Göteborgsutkiken. Von dort aus konnten wir einen grandiosen Rundum-Blick über Göteborg erlangen. Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten (am Tag unserer Besichtigung war es ziemlich stürmisch, was sich auf 86 Meter beachtlich bemerkbar machte) starteten wir also unser Sight-Seeing Tour.

Entlang des Gullbergskajen am Ufer des Göta Älvs in Richtung Packhuskajen führte uns unser Weg zur Oper (eines der modernsten Opernhäuser der Welt mit einer wahrhaft überwältigenden Akustik). Wer es kulturell nicht ganz so anspruchsvoll haben möchte, läuft noch einige Schritte weiter dem Kaj entlang; dort befindet sich das Maritima Center in dem verschiedene Kriegsschiffe besichtigt werden können.

Unser Streifzug führte uns jedoch weiter in die Altstadt zum Kronhuset. Das aus Backstein erbaute Gebäude konnte den zahlreichen Stadtbränden trotzen und zählt somit zu einem der ältesten Häuser der Stadt. Im Innenhof sind verschiedene Kunsthandwerksstätten untergebracht, und deren Werke dort ebenfalls käuflich zu erwerben sind. Auf dem Weg zum Gustav Adolfs Torg (benannt nach dem Stadtgründer Gustav II. Adolf) kamen wir am Ostindiska Huset vorbei. Das imposante Haus wurde 1772 von den Ostindiska Kompaniet (die Schwedische Ostindien-Kompanie beschäftigte sich mit dem Handel zwischen Schweden und Indien) als deren Sitz erbaut. Seit Ende der 1990er Jahre befindet sich hier das neue Stadtmuseum. Vorbei an der Christina Kyrka gelangten wir also zum Gustav Adolfs Torg:

Wir hatten Glück: Zu dieser Zeit (September / Oktober 2006) befand sich auf dem eindrucksvollen Platz die Bilderausstellung “Die Erde von oben” von Yann Arthus-Bertrand. Aus diesem Projekt gingen neben dem Bildband auch jährlich Kalender hervor. Der Kalender für das Jahr 2003 war während der Ausstellung in Göteborg für umgerechnet 12 Euro zu haben (den ich mir während unseres Stadtrundganges natürlich nicht gekauft habe: wer möchte schon eine Kalender im DIN-A2-Format mit herumschleppen? Außerdem gibt es davon sicherlich so viele, dass man diese sogar in Nürnberg erwerben kann! Also habe ich (Genie ;-)) ihn mir eben Zuhause für 40 Euro gekauft…). Mittlerweile werden diese für 60 Euro + gehandelt!

Nach diesem unverhofften kulturellen Erlebnis überquerten wir also den kleinen Kanal und gelangten über den Dom zum Drottning Kristinas Slott. Der marginale Anstieg zum 1670 als Jagdschloss erbauten Kleinod ist rentiert sich schon wegen des vorzüglichen Cafes (oder wie der weltgewandte Göteborger sagen würde: à la bonne heure! Ja, tatsächlich! Göteborg, von mir als Tor Skandinaviens bezeichnet zeigt sich im Vergleich zu vielen (allen, außer evtl. Oslo) anderen Städten Skandinaviens äußertest weltläufig. Die zum Teil introvertierte Art wird durch die routiniert urbane Eleganz dieser Stadt spielend ausgeglichen, ohne dabei den typischen Schick Skandinaviens nur im Geringsten einzubüssen.).

Auf dem Rückweg folgten wir der Kungsgatan in entgegengesetzter Richtung und gelangten damit zu einem weiteren Hotspot der schwedischen Gastronomie: die Göteborger Saluhallen. Kulinarisch reichen diese zwar nicht ganz an denen von Stockholm heran, aber man ist schließlich nicht in der Hauptstadt des schwedischen Königreichs. Damit wir an dieser Stelle nicht den Eindruck hinderlassen uns nur durch Schweden gefressen zu haben, passierten wir also die Saluhallen (natürlich nur hier im Text ;-)) und erreichten das Shopping El Dorado der Westküste: Avenyn (eigentlich Kungsportsavenyn). Am Ende der Straße, am Götaplatsen, befindet sich das Kunstmuseum der Stadt. Durch seine etwas höhere Lage kann man von den Stufen vor dem Museum noch einen Blick zurück über die Avenyn werfen.

Noch bevor wir das Stadtzentrum Richtung Saltholmen verließen, spazierten wir noch entlang des Rosenlundskanalen und des Vallgraven zur Trädgårdsföreningen. In dieser grünen Oase befinden sich neben dem wundervollen Rosengarten noch ein Palmen- und ein Schmetterlingshaus. Da der Park in westlicher Richtung in der Nähe des Bahnhofs endet bat es sich also an, gleich hier in die Straßenbahnlinie 11 einzusteigen und Richtung Saltholmen zu fahren um in den südlichen Schärengürtel (södra Skärgård) zu gelangen (Tipp: Unbedingt nach Saltholmen mit der Straßenbahn fahren! Erstens kann die Architektur Göteborgs, geprägt durch den Handel und der Industrialisierung im 18-ten Jahrhundert, bestaunt und dadurch nachvollzogen werden, weshalb Göteborg damals den Spitznamen “Lilla London” (Klein-London) innehatte. Und Zweitens: Der Schärengarten wird durch die Fähren des ÖPNVs Göteborgs bedient. D.h. man kauft sich für umgerechnet 5,40 Euro eine Tageskarte für den Nahverkehr und gelangt somit per Straßenbahn und Schiff bis auf die letzte bewohnte Schäre).

Mit der Straßenbahn also in Saltholmen angekommen, fuhren wir mit der Fähre in den südlichen Schärengürtel. Hierzu gehören die Inseln Asperö, Brännö, Donsö, Köpstadsö, Styrsö, Vargö und Vrågö. Hiervon wählten wir Brännö: ca. 3 Seemeilen vor Göteborg trotzt diese Insel bereits um einiges mehr der Brandung des (früher) gefürchteten Kattegats und ist trotzdem im 2-Stunden Takt in 45-Minuten von Saltholmen aus per ÖPNV-Fähre zu erreichen.

Wir durchwanderten Brännö von Ost nach West und gelangten dabei durch das gleichnamige, durchaus romantische Dorf. Vorbei am Brännö Wärdshuset erreichten wir somit nach ca. einer Stunde über von Wiesen und Felsen die Westküste (und somit den Schiffanleger Richtung Syrsö). Dort erwartete uns eine traumhafte, felsige und menschenverlassene Bucht, in der wir uns beim verzehren unserer (aus den Göteborger Saluhallen mitgebrachten) Köstlichkeiten den Wind um die Nase haben wehen lassen. Trotz des sonnigen Wetters war das Jahr jedoch schon soweit fortgeschritten, dass es weder die Luft- noch erst recht nicht die Wassertemperaturen zuließen, als dass wir in diesem wunderschönen, kristallklaren Wasser hätten baden können!

Gerade pünktlich erreichten wir die Fähre über Styrsö, Donsö, Köpstadsö und Asperö zurück nach Saltholmen (die letzte für diesen Tag…).

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